Das Eishockey-Sprichwort „Nach der WM, ist vor der WM“, besitzt in Österreich keine Gültigkeit. Viel mehr gilt für das heimische Hockey „Nach der WM ist Zeit zum Aufbau einer neuen Basis.“ Wir müssen endlich begreifen, den Nachwuchs zu stärken und kräftigen. Und zwar auf lange Sicht. Denn ohne nachhaltige Entwicklung der Jugend, wird die Etablierung in der A-WM nicht funktionieren. Wie ich schon in einem Instagram-Posting erwähnt habe, wäre es absolut falsch, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken. Im Gegenteil: Wir müssen eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickeln. Nationen wie Dänemark, Frankreich und Norwegen haben uns dies in jüngster Vergangenheit aufgezeigt. Von Deutschland und der Schweiz wage ich gar nicht mehr zu sprechen – diese beiden Nationen sind uns Jahrzehnte voraus.
Es ist aber nicht so, dass wir bei Null starten. In den letzten 2-3 Jahren konnten wir sowohl regional als auch national erste wichtige Schritte setzen, um die gewünschte Nachhaltigkeit im Nachwuchs zu gewährleisten. Aber wir sind erst am Anfang und es fehlt noch extrem viel auf die vorhin genannten Nationen. Die nächsten Steps wären grundsätzlich recht einfach zu realisieren: So sollte man beispielsweise in besser-besetzte Turniere für die Nachwuchs-Nationalteams investieren. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die noch intensivere und frühere Implementierung von Youngsters in EBEL-Teams. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, bei welchen Teams, die Youngsters ihre Chance bekommen. Hauptsache, sie bekommen ordentliche Einsatzzeiten und die Gelegenheit, Verantwortung zu übernehmen. Dafür gilt es zu kämpfen!
Summa summarum müssen wir den Eishockey-Kreislauf in Österreich am Leben erhalten. Spieler, die es nicht in EBEL-Kampfmannschaften schaffen, müssen wir – so gut es geht – ans Eishockey-Business binden. Ob im Back Office, Front Office oder im Trainingsbetrieb – völlig egal, jegliche Kompetenz hilft dem österreichischen Eishockey, besser zu werden. Wo das bereits funktioniert? In Deutschland und der Schweiz. Aber von denen reden wir, wie erwähnt, noch nicht.