Beginnen wir bei den Strukturen. Dem Präsidium steht Gernot Mittendorfer vor. Er wird unterstützt von Dr. Gruber, Peter Schramm und Philip Hofer (Nachwuchs) als Vizepräsident. Dieses Gremium trifft das Gros der Entscheidungen.

Dann gibt es Roger Bader als Sportdirektor (alle sportlichen Belange – eigenes Budget) und Christian Hartl, der der Kopf für den Rest der Organisation ist, aber auch budgetäre Gesamtverantwortung hat.

Budget
Über welches Budget verfügt der Verband? Laut Geschäftsbericht 2018 liegt die Zahl bei rund 4,5 Millionen Euro – inklusive neun Angestellten. Fakt ist, dass der Verband über kein Riesenbudget, aber über ein ähnliches Budget wie einige EBEL-Klubs verfügt. Interessanter Vergleich: Italien soll als A-WM-Nation über ein Gesamtbudget von 600.000 Euro verfügen – bei zwei Mitarbeitern. Das Kapital der Ungarn (B-Nation) hingegen liegt bei rund 5 Millionen Euro und 25 Angestellten.

Was ich für mich aber definitiv festgestellt habe, war, dass das Budget nicht immer effizient genutzt wird. Was macht die Wirtschaft im Vergleich? Viele Unternehmen nehmen sich einen Unternehmens- oder Finanzberater, um Optimierungen vorzunehmen. Dies ist definitiv nicht der Fall beim Verband.

Auch einige Vorschläge zur Optimierung in meinem Zuständigkeitsbereich wurden leider nicht angenommen. Hier sehe ich auf jeden Fall großes Potential, Geld zu lukrieren, denn neue Sponsoren zu finden ist immer schwierig.

Personal
Ebenso interessant: Es gibt Mitarbeiter, die ihre Aufgabengebiete haben und relativ locker geführt werden. Der ÖEHV kann auf neun Angestellte zurückgreifen. Eine sehr überschaubare Zahl im internationalen Vergleich. Neu dazu gekommen sind zwei bzw. drei Regionalentwicklungstrainer (RET), die zur Hälfte vom Land und zur Hälfte vom Verband finanziert werden.

Braucht es die Regionalentwicklungstrainer wirklich? Grundsätzlich ist diese Job Description ein guter Ansatz, aber meiner Meinung nach ist es noch etwas zu früh. Ich vergleiche dies immer wieder mit großen Unternehmen, welche immer zuerst den Hauptstandort stabilisieren und optimieren, bevor sie expandieren. Da meiner Meinung nach hier noch genug Handlungsbedarf besteht, hätte ich hier vorab lieber mehr stabilisiert.

Stabilität ist erforderlich
Was würde der Struktur und dem Sport am meisten helfen? Für mich ist ganz klar, dass jeder Bereich für sich bearbeitet gehört. Zuerst muss ein langfristiges Konzept etabliert werden, quasi ein Leitbild für ganz Österreich, um danach dementsprechend in die Umsetzung zu gehen. Im Vordergrund sollte die Entwicklung stehen und diese braucht nun mal Zeit sowie eine klare und konsequente Umsetzung. Der erste Schritt dafür? Gemeinsam einen Plan ausarbeiten und diesen für mindestens fünf bis zehn Jahre verfolgen. Leider wurde zu oft neu gestartet. Vor allem das Budget muss ganz klare Bereiche abdecken und sollte zweckgemäß und widmungsgerecht eingesetzt werden.

Ich wünsche und erhoffe mir, dass dies im Sinne des Eishockey-Sports ehestbaldig passiert. Im internationalen Vergleich ist es höchste Eisenbahn.